Blog Nr. 05 > Unser Finanz-System


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Montag, 17. November 2014

Schweizer Goldkrieg *** Abstimmung vom 30. November 2014 - Ein JA würde der Schweiz gut tun!!




Schweizer Goldkrieg

von Friedrich Lange

Glückliche Schweiz? 

Am 30. November entscheiden die Bürger über das Schweizer Gold



Kurz zum Hintergrund: 

Am 30. November 2014, also am Sonntag nächster Woche, sollen die Schweizer Bürger über ihr Gold entscheiden.

Im Kern gibt es 3 Forderungen

1. Die Initiative „Rettet unser Schweizer Gold" lehnt weitere Goldverkäufe durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) ab. Die SNB hatte zu Beginn des Jahrtausends 1.550 Tonnen des gelben Edelmetalls zu Tiefpreisen verramscht - in erster Linie auf Druck von außen (USA). Jetzt besitzt die Schweiz noch 1.040 Tonnen.

2. Darüber soll die SNB mindestens 20% ihrer Aktiva in Gold halten. Dazu müsste sie ihren Anteil von derzeit rund 10% verdoppeln. Das sind schätzungsweise rund 1.700 Tonnen und entspricht rund 70% der Minenförderung eines Jahres, allerdings verteilt über einen Zeitraum von fünf Jahren.

3. Sämtliche Goldreserven des Landes sind in der Schweiz zu lagern. 70% liegen dort aktuell. Im Ausland befinden sich 20% bei der britischen und 10% bei der kanadischen Zentralbank.
Die Gold-Befürworter sehen diese Maßnahmen als Rettung des Schweizer Wohlstands. Durch mehr Gold soll das Schweizer Finanzsystem stabiler werden.

Goldverkauf als „kapitaler Fehler"

Die Initiatoren werten den früheren Verkauf eines Großteils der Schweizer Goldreserven durch die SNB als kapitalen Fehler. Nur mit Gold könnten die Schweiz und ihre Notenbank ihre Handlungsfähigkeit bewahren.

Schweizer Nationalbank lehnt die Goldinitiative ab

Die angesprochene Notenbank sieht ihre Handlungsfähigkeit durch das Ja-Votum gefährdet, nicht gestärkt. Die SNB hat ihre Bilanz in den vergangenen Jahren stark ausgeweitet, und zwar von rund 200 auf rund 470 Mrd. Schweizer Franken (CHF) bzw. umgerechnet von 166 auf 391 Mrd. €.

Der Grund: Der Schweizer Franken gewann gegenüber dem Euro massiv an Wert. Um die stark unter Druck geratene Schweizer Exportwirtschaft zu entlasten, hat die SNB deshalb eine Relation des Euro zum CHF von 1,20 festgelegt. Droht der Franken dieses Verhältnis zu übersteigen, kauft die SNB Euro auf, um den Kurs zu drücken. Ein Euro soll mindestens 1,20 Franken wert bleiben.

Erhält die Schweizer Gold-Initiative die Mehrheit, so wären SNB-Eingriffe am Geldmarkt viel schwieriger. Die Notenbank müsste dann parallel zu ihren Deviseninterventionen massiv Gold aufkaufen, um die Quote von 20% Gold zu erfüllen.

Massive Kampagne gegen Gold

Im Vorfeld der Schweizer Volksabstimmung ist die Stimmung zuletzt äußerst nervös geworden. Laut einer neuen Umfrage sind 44% der Befragten prinzipiell für die Initiative und nur 39% dagegen.

Im In- und Ausland läuft eine massive Medienkampagne gegen Gold. An der Schweizer Goldinitiative wird kein gutes Haar gelassen. Zahllose Medien trommeln heftig gegen das angeblich nutzlose Gold. Selbst die SNB charakterisiert Gold als demonetisiert und als Ware.

So wird der seit 1 Jahren gesunkene Goldpreis als These gegen die Volksinitiative angeführt. Die SNB habe dieses Jahr für 2013 wegen des gesunkenen Goldpreises einen Verlust von rund 9 Mrd. CHF (7,5 Mrd. €) ausgewiesen und konnte erstmals in ihrer Geschichte kein Geld an die Kantone liefern. Schließlich werfe das gelbe Edelmetall weder Zinsen noch Dividenden ab.

Regierung und Parlament in Bern lehnen Gold-Vorstoß strikt ab

Auch die Schweizer Regierung lehnt den Gold-Vorschlag rigoros ab. Dazu die Schweizer Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf: Gold spiele „für die Stabilität von Währungen kaum noch eine Rolle" und „Für sich allein genommen ist Gold eine sehr riskante Anlage".
Auch das Schweizer Parlament (Nationalrat) hat sich gegen die Gold-Initiative gestellt.

70 Jahre Krieg gegen Gold

Die USA kritisierten jahrzehntelang, dass die Schweiz im Zweiten Weltkrieg umfangreiche Goldgeschäfte mit dem Hitler-Reich betrieben habe. Diese Propaganda sollte das gelbe Edelmetall und zugleich die Schweiz als anrüchig erscheinen lassen. Allerdings sprechen die Zahlen eine andere Sprache. Nach der SNB-Statistik lag der Goldhandel mit dem Deutschen Reich bei etwas über 1 Mrd. CHF und der mit den USA leicht unter 1,2 Mrd. CHF.

Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte Gold zunächst kaum eine Rolle. Es ging um den Aufbau der Volkswirtschaften und reale Güter.

Die Deutsche Bundesbank lagerte das gekaufte Gold vor allem in den USA, in Großbritannien und Frankreich, um es dort vor einem befürchteten Einmarsch der Roten Armee zu schützen.
Die weltweit führenden Zentralbanken schlossen sich im Oktober 1961 zum Londoner Goldpool zusammen, um einen steigenden Goldpreis zu verhindern.

Die USA und Großbritannien wollten nicht, dass über einen höheren Goldpreis ein Misstrauen gegen ihren Währungen entstand. Sieben Jahre später wurde der gescheiterte Goldpool aufgelöst. Der Goldpreis stieg bis Anfang 1980 um das 24-fache.

Interventionen gegen Gold wurden in den 1990iger Jahren intensiviert, insbesondere durch erzwungene Direktverkäufe, über Goldleihen und Terminmarktgeschäfte.

USA haben die größten offiziellen Goldreserven
Die USA weisen auf dem Papier mit über 8.000 t den größten offiziellen Goldschatz aus. Hohe staatliche Goldreserven werden in Indien und in China vermutet. Hier gelten die diskret erheblich aufgestockten Goldreserven allerdings als Staatsgeheimnis.

Der Ausgang der Schweizer Goldinitiative ist offen
Das Ergebnis der Schweizer Goldinitiative sehe ich offen. Der derzeit gedrückte Goldpreis in Verbindung mit dem Trommelfeuer der Medien und zahlloser Politiker könnte die Bürger dazu bewegen, dass Gold keinen großen Wert darstellt.

Andererseits könnte der massive mediale Gegenwind als weiterer Versuch aufgefasst werden, den Goldpreis zu drücken und der Schweiz zu schaden.

Unabhängig davon liegt die Übertreibungsphase des Goldes noch vor uns

Im Falle einer Annahme der Schweizer Goldinitiative sehe ich durchaus einen kurzfristigen Anstieg des Goldpreises. Das wäre meiner Einschätzung nach allerdings nur ein Strohfeuer. Die zu erwerbende Goldmenge, noch dazu über eine Zeitspanne von fünf Jahren, halte ich nicht für einen Drehpunkt nach oben. Gold wird später steigen und im Preis sogar regelrecht explodieren, und zwar als Absicherung gegen alle Währungen. Das wird noch etwas dauern, haben Sie also Geduld.



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